Welchen Stellenwert hat die Kita in einer Bildungsbiographie? Und wie sieht die Schule von
morgen aus? Mit diesen und weiteren bildungspolitischen Fragen traten die
Gesamtelternbeiräte der Kitas und Schulen in Konstanz und Radolfzell an die
Landtagskandidatinnen und -kandidaten des Wahlkreises Konstanz-Radolfzell heran.
Von den 12 Kandidierenden nutzen 11 die Gelegenheit und stellten sich in 20-minütigen Einzelinterviews den kritischen Fragen der Elternschaft. Die Antworten waren nicht nur
parteipolitisch geprägt, sondern spiegeln auch die persönlichen Einstellungen der
Kandidierenden wieder.
4 Kernfrage zur Kita und Schule für alle Kandidierenden
Zum Einstieg wurde nach den Wünschen für Kita- und Schulkinder gefragt und, welchem
bildungspolitischen Thema sich die Kandidierenden als erstes annehmen würden, sollten sie
in den Landtag gewählt werden. In der nächsten Runde mussten sich alle den gleichen vier
Kernfragen stellen. Im Fokus standen hier Ideen und Möglichkeiten zur Beseitigung des
Fachkräftemangels in Kitas, Besonderheiten in der Schulpolitik und das Thema
Digitalisierung an den Schulen nach Corona. Rede und Antwort standen die Kandidierenden
auch zu spezifischen Fragen ihres Wahlprogramms – etwa zur verpflichtenden
Grundschulempfehlung (CDU, FDP) oder warum die Grünen bisher nicht um das
Kultusministerium gekämpft haben. Wer dann noch Zeit hatte, wurde mit zufällig gewählten
Fragen aus der Elternschaft konfrontiert. Während sich mancher durch die Beantwortung
möglichst vieler Fragen zu profilieren versuchte, stellten andere eine umfassende
Begründung der eigenen Positionen in den Vordergrund.
Gerade die Bildungs- und Schulpolitik legt deutliche Unterschiede zwischen den Parteien
offen. Die aufgezeichneten Videos stehen ab sofort auf YouTube zur
Verfügung und bieten den Wählerinnen und Wählern die Möglichkeit die Kandidierenden und
deren politischen Überzeugungen kennen zu lernen.
Es hat sich gelohnt!
Die Veranstalterinnen ziehen abschließend Bilanz:
„Wir freuen uns sehr, dass fast alle Kandidierenden an unserer Fragerunde teilgenommen
haben. Es zeigt, dass Ihnen die Bildungspolitik wichtig ist“, resümiert Johanna Vogt, Vorsitzende GEB Schule in Konstanz.
„Es hat sich gelohnt, die Kandidierenden aller Parteien einzuladen: So haben wir viele gute
Ideen gehört und interessante Menschen kennengelernt. Unser Wunsch ist es, dass im
Landtag um die besten bildungspolitischen Ideen gerungen wird und sich diese durchsetzen.
Das wäre ein großer Gewinn.“ zieht Sarah Seidel vom GEB Kita in Konstanz ihr Fazit.
„Die Corona-Pandemie hat es deutlich gezeigt: Die Bildungspolitik muss dringend aktualisiert
werden. Wir hoffen, mit unserer Fragerunde den Fokus zu setzten und die Bildungspolitik ins
Bewusstsein der Wählerinnen und Wählern im Wahlkreis zu bringen.“ meint Antje Groll,
Vorsitzende des GEB Schule in Radolfzell.
„Unsere Kinder sind die Gesellschaft von morgen und ich wünsche mir, dass sich dies auch
in der Landespolitik wiederfindet. Die unterschiedlichen Meinungen der Kandidierenden
zeigen, dass diese Diskussion noch nicht zu Ende geführt ist.“ schließt Julia Birster,
Vorsitzende des GEB Kita Radolfzell.